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Luzerner Dampfschiff / Thursday, July 7, 2016 / Categories: Video, News, Motorschiff, Photo

Floating Piers von Christo, nur etwas grösser als die Seerose

Floating Piers von Christo, nur etwas grösser als die Seerose

Was in Italien alles in einem Jahr möglich ist. Einen Steg zu bauen, der rund um die Insel schwimmt und von Besuchern über floating piers die Insel aus einer ganz neuen Perspektiven hautnah erleben lässt. Einfach rum laufen und die Insel nicht betreten.


Während fast drei Wochen wurde auf dem norditalienischen See Iseo, der Weg über den See geöffnet. Über eine Million Schaulustige besuchten das vom Verpackungs-Künstler Christo initierte Projekt. Die Idee die zuerst in zwei Ländern gescheitert ist, wurde innerhalb eines Jahres geplant und umgesetzt.

 

Man stelle sich vor, von der Hermitage am Vierwaldstättersee ins Richard Wagner Museum über einen Stoffteppich zu laufen, schaukeln, links und rechts nur Wasser. Im Vierwaldstättersee schaukelt die Seerose vor sich hin, den Weg nach Vitznau hat sie noch nicht geschafft. Einsprachen verhindern das Projekt für den Sommerplatz in Vitznau.

 

In Nord-Italien wandert man von Sulzano zuerst auf die Insel Monte Isola.

Lange Warteschlangen und 30 Grad im Schatten. Jetzt geht's weiter durch die Gassen, über einen Steg auf den floating pier. Damit nicht zu viele Personen gleichzeitig auf das ohne Geländer im Wasser schaukelenden Pier gelangen, sind pro Stunde höchstens 11'000 Personen zugelassen.


Auf dem Pier Richtung Insel stehen rund alle 300 m freiwillige Helfer, die mal ein Photo auf Wunsch der Besucher schiessen und die Besucher anspornen, sich  nicht zu setzen und weiter zu laufen oder zu watscheln. Ob mit Schuhen in den Händen oder an den Füssen, für viele ist das Betreten des Piers ein Schweben über das Wasser, als ob man ein Glas Rotwein zu viel getrunken hätte.

 

Post from RICOH THETA. - Spherical Image - RICOH THETA    (360° Photo, anklicken und die Perspektive wechseln)

Angelangt auf der Insel herrscht Rechtsverkehr. Ein Gewühl von ankommenden Schiffstouristen, auf dem Pier und an der Uferpromenade spazierende Gäste. Ja nicht stehen bleiben beim Auf/Abgang zu den Piers, sonst ist das Gewühl noch grösser. Die Insel ist auf beiden Seiten des Floating Pier per Schiff erreichbar.

 

Die Schiffe fahren im Viertelstundentakt. Bis das Schiff wird voll belasen. Die restlichen Passagiere warten aufs nächste Schiff.

Der Zugang zur Insel ist an diesen Tagen viel erlebnisreicher zu Fuss, schreitend über die rund 220'000 Plastikboxen, die unter dem Tuch miteinander verbunden sind. Mittels tonnenschwerer Anker im See, sind sie fixiert und bleiben auch bei Wind und Gewitter, über dem See schaukelnd an ihrem zugewiesenen Platz.

Auf der Insel sind die Wege durch die Gassen teilweise mit den Stoff ausgelegt. Auf Treppenstufen sitzen Touristen;  auch hier herrschen gegen 30 Grad. Von der Kirche mit Blick auf den See, werden die Dimensionen der Installationen sichtbar. Ein Pier verbindet die Insel mit dem Festland und auf der westlichen Seite liegt die kleine Insel Isola di S. Paolo, die einem italienischen Grossindustriellen gehört. Zwei Piers führen vom Land zur Insel.


An der Uferpromenade liegt ein Kindergarten. Diese Tage sind noch Kinderspielsachen im Vorhof platziert, aber auf dem Schild steht Carabinieri. Alles ist für die drei Wochen eingerichtet. Auf einer Wiese stehen Verpflegungsstände und heute das Wichtigste, Wasser oder Bier. Es ist heiss, ein Gewitter wird erwartet.

Die Strecke von total drei Kilometer die die Piers messen, ist je nach vorbeifahrenden Schiffen gefühlt einfach etwas länger.

 

2 - Spherical Image - RICOH THETA


Auf der Insel angekommen, sitzt man auf der Mole und plötzlich schaukelt es nicht mehr.  (360° Video, anklicken und die Perspektive wechseln)

 

 

Schnellbote legen an und bringen Ersatz für die freiwilligen Helfer. Die Schiffe, ob gross oder klein, fahren nicht allzu weit weg von den Piers vorbei. Es schaukelt und der Schwan schaut auf die vielen Leute, die sonst nicht an dieser Stelle in einer solchen grossen Zahl rumlaufen.

Es ist Samstag, noch ein Tag und die Piers schliessen morgen Sonntag. 1.3 Mio Besucher waren hier, die Infrastruktur war am Limit, Besucher sind in Zügen und Bahnhöfen stehen gelassen worden, da die Transportkapazitäten nicht ausreichend organisiert wurden und die Bus-Chauffeure, als gerade ein Gewitter über die Region niedergeht, lieber ins Bus-Depot fahren. Es ist ja 19:00 Uhr.

Dass verschieden Bus-Unternehmen auf der gleichen Strecke Passagiere transportieren und unterschiedliche Tickets verkauft werden, die nur in einem nicht angeschriebenen Bus gültig sein sollten, löst bei den Passagieren mehr als nur Kopfschütteln aus. Wieder fahren drei Busse ins Depot. Auf Nachfrage, wann der nächste Bus fährt heisst es, er sollte in einer Stunde fahren, und übrigens - er habe seit 2 Stunden Feierabend. Gastfreundschaft sowie guten Willen zu zeigen, fehlen leider. Die Mitarbeitern lassen ihre Frustration an den Gästen aus.

Schade für eine Region die neben den bekannten Comersee und Gardasee sich im Fremdenverkehrskuchen ein Stück abschneiden will, mit der Umsetzung durch die lokalen Transportunternehmen überfordert ist. Bekannte sind zweimal hingefahren und zweimal gescheitert, die floating piers zu betreten.

15 Mio Euro Kosten, 16 m breite Piers, 140 tonnenschwere Anker im See, 0 Euro Eintritt, 16 Tage offen, und jeder kann mitschaukeln. Das war floating piers auf dem lake Iseo.

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